Kritik: Kofookoo - Sushi All you can eat, Hamburg


Dieses Silvester feierte ich in Hamburg und wir entschieden uns für ein Sushi All you can eat, da wir schon lange kein Sushi mehr hatten und uns so richtig den Bauch vollschlagen wollten. Die üblichen Sushi all you can eats, die ich so kenne haben eher mindere Qualität. Trockener Reis, wenige Sushivariationen, viel Frittiertes usw.

Das Kofookoo machte auf mich einen besseren Eindruck, als die anderen All you can eat - Restaurants. Es war chic eingerichtet, hatte eine größere Auswahl an Speisen, die wir auch auf der Webseite schonmal vorab anschauen konnten. Der Preis von 26,90€ (exklusive Getränke) für 2 Stunden war nicht ohne, aber wir wollten ja auch ein etwas bessers All you can eat haben und für Silvester war es auch okay. Es bestand eine kleine Chance, dass wir das Geld wieder reinbekommen würden, obwohl wir nicht die größten Esser waren.

Das Kofookoo findet ihr in der Nähe der Ubahnhaltestelle Feldstraße in der Rindermarkthalle (Neuer Kamp 31) in Hamburg. Ein ähnliches I-Pad-Konzept kenne ich vom Okinii aus Düsseldorf. Dort kostet es 27,50€ pro Person für 2,5 Stunden.

Wir reservierten ein paar Wochen vorher per Telefon über ein Formular auf der Webseite und freuten uns schon richtig darauf. An besagter Uhrzeit erschienen wir am Restaurant. Es war gerammelt voll und wir mussten mindestens 10 Minuten warten, bis wir dann an den Tisch gebracht wurden. Dort mussten wir auch nochmal mindestens 10 Minuten warten.

In der Zeit konnte ich sogar aufs Klo gehen und wieder zurückkommen, bevor die Bedienung kam.  Als sie dann da war erklärte sie uns, wie das Bestellen funktionierte. Man bekam ein Ipad an den Tisch. Pro Runde durfte man 15 verschiedene Speisen antippen und bestellen. Nach Ablauf von 10 Minuten durfte man die nächsten 15 Speisen bestellen usw. Insgesamt hat man 2 Stunden Zeit.

Dann kam eine sehr negative Überraschung. Die Bedienung sagte uns, dass das All you can eat an Silvester 36,90€ pro Person anstatt 26,90€ kosten würde. Wir waren alle geschockt und waren kurz davor wieder aufzustehen, da aber schon fast 21 Uhr war und wir alle echt Hunger hatten, stimmten wir dennoch zu. Auch wenn wir ein eher flaues Gefühl im Magen hatten. Als wir reserviert hatten, stand nichts von dieser Preisänderung auf der Webseite und auch nachträglich wurde diese Preiserhöhung nie angesprochen, obwohl wir ja extra an Silvester reserviert hatten. Wir waren Tage nach der Reservierung noch auf der Webseite und haben uns voller Vorfreude die Karte angesehen und da stand nichts von einer Preiserhöhrung. Update: Ich hab nochmal nachgefragt wir hatten am 12.12. per Mail reserviert.

Ich weiß nicht, wann das geändert wurde, aber jetzt steht es zumindest da. Hätte man uns über die Preiserhöhung informiert, hätten wir uns auf jeden Fall für ein anderes Restaurant entschieden. Aber so haben wir nichts von dieser Preiserhöhung gewusst.
Diese 10€ Preiserhöhung brachte keinen weiteren Mehrwert in Form von speziellen Silvester-Gerichten, die jetzt im Preis inbegriffen wären oder einer speziellen Getränke-Flatrate etc. mit sich. Die Auswahl blieb gleich bzw. war sogar etwas geringer, da z.b. Mantau (chinesische gebackene Hefebrötchen) nicht vorrätig waren.

Mit diesen gemischten Gefühlen machten wir unsere ersten Bestellungen und probierten uns durch die Karte durch. Die Edamame haben nach fast nichts geschmeckt, da sie nicht richtig gesalzen waren. Die Garnelenspieße und die gegrillten Garnelen waren viel zu trocken und nicht gut gewürzt. Der gegrillte Tofu war nicht knusprig und hat unangenehm säuerlich geschmeckt und war ebenfalls nicht gut gewürzt.

Das Sushi war okay, aber eigentlich nur durchschnittlich gut. Der Reis war viel zu stark gepresst. Das Makrelen-Nigiri und das Spicy Tuna war nicht so gut. Das Tamagoyaki auf dem Nigiri war ein ganz einfaches mit Ei, obwohl auf der Karte ein buntes Tamagoyaki (mit gehackten Karotten oder anderem Gemüse) abgebildet war. Das Gemüsetempura bestand aus Kartoffelstreifen, Karottenstreifen und Zwiebeln, also total billiges Gemüse. Meine Begleitung hatte auch Lammkotelett, welches ebenfalls viel zu trocken war. Die Gyoza waren ebenfalls supergünstige TK-Gyozas, die in einer eher herben Teriyaki-Soße kamen, die ich überhaupt nicht lecker fand (die selbe Soße wurde beim Grill-Tofu serviert).

Außerdem bemerkten wir, dass die abgebildete Speisen-Anzahl auf der Karte nicht immer eingehalten wurden. Auf der Karte stand z.B., dass man pro Bestellung 2 Lammkoteletts bekommt, erhalten hatten wir aber nur eins. Beim Tofu ebenfalls. Auf dem Foto waren 2 Scheiben abgebildet, gekommen ist aber immer nur eine Scheibe. Auf diese Weise musste man viel öfters bestellen und durch die 10-Minutensperre hat alles viel länger gebraucht.

Was wir ganz lecker fanden waren:
Das gegrillte Lachsfilet mit Dill-Senf-Dip war schön saftig und der Dip war lecker, Jakobsmuschel-Nigiri, das Lachs-Nigiri mit Käse fanden wir witzig und mal was anderes, das Inarizushi (welches nicht nur mit Reis, sondern auch mit Algensalat und Murr-Err-Pilzen gefüllt war).


 

Als wir bei den Desserts angekommen waren, kam eine weitere Enttäuschung. Das Matcha-Eis, auf welches meine Schwester sich echt schon Tage vorher gefreut hatte, war überhaupt kein Matcha-Eis. Es war eher türkis, als grün und hatte den Geschmack von typischen chinesischen Grüntee-Aroma. Sehr blumig und geht in Richtung Jasmintee. Ansich auch nicht die schlechteste Geschmacksrichtung, aber auf keinen Fall war es Matcha-Eis (obwohl es so auf der Karte stand) und somit viel günstiger im Einkauf. Ich kenne dieses Grüntee-Aroma von chinesischen, billigeren Grüntee-Süßigkeiten. Das Sesameis hat überhaupt nicht nach Sesam geschmeckt, sondern einfach nur nach Vanilleies mit Sesamstückchen.

Lecker fanden wir alle den Mangopudding und sofern man keinen Matchageschmack mehr erwartet, war das Grünteeeis auch ganz lecker. Der Obstsalat bestand aus Honigmelone und Ananasstückchen, also auch nicht wirklich eine interessante Auswahl.

Die Spitze der Frechheit war, dass uns vor den abgelaufenen 2 Stunden das I-Pad zur weiteren Bestellung weggenommen wurde, da wir für eine anschließende Silvester-Party schnell Platz machen sollten. Ich wollte kurz davor noch eine Bestellung abschicken, konnte aber nicht, da die 10-Minutensperre noch nicht abgelaufen war (es hat nur 1 Minute gefehlt). Es war ärgerlich, da wir viel länger vorher warten mussten und deswegen keine volle 2 Stunden zur Verfügung hatten. Das macht die total ungerechtfertige Preiserhöhung von 10€ noch viel schlimmer.

Wir hatten für 3 Personen 110€ gezahlt, wenn man sich das überlegt - was man alles an hochwertigen Speisen woanders a la carte hätte bestellen können. Z.B. in chinesischen Restaurants. Wieviele leckere Dimsums und andere viel hochwertigere und besser gewürzte Speisen wir damit bestellt hätten können. Oder sogar in indischen Restaurants und in Ramenrestaurants hätten wir uns viel besser durchschlemmen können. Kein Wunder also, dass wir uns echt betrogen gefühlt haben. 110€ für sehr mittelmäßiges Essen und ohne Getränke.


Fazit:
Die Speisen vom Kofookoo sind niemals das Geld wert. Für 36€ könnt ihr woanders viel besser a la carte (oder auch all you can eat) essen. Für Vegetarier ist es noch viel schwieriger etwas zu bekommen, was den Preis gerechtfertigt. Es gab hauptsächlich billige Beilagen und kaum hochwertiges Gemüse. Man wird zwar auf jeden Fall satt - daran liegt es nicht. Von einem 4€-Döner wird man auch satt. Es geht um die Qualität der Speisen.

Beim Tempura hätte man z.b. Spargel, Zucherschoten, Paprika oder anderes Gemüse verwenden können. Aber Kartoffel, Karotte und Zwiebel empfinde ich echt als Witz. Das Matcha-Eis hatte noch nie echten Matcha gesehen und die meisten Sushi-Sorten waren okay, aber nicht besonders gut. Und das gegrillte Fleisch war viel zu trocken. Und das sage ich, die eigentlich total gerne Dinge lange auf dem Grill liegen lässt, aber bei mir gibts halt eine leckere Marinade, die mitkaramellisiert und so das Grillgut lecker macht. Das war hier nicht der Fall.

Das Sushi war nicht superschlecht, aber es war auch nicht sehr gut. Besonders am Reis hat man das gemerkt. Er war nicht handgeformt, sondern mithilfe von Reisformern, aber viel zu fest gepresst, sodass er sehr schnell stopft.

Für 27€ hätten wir es okay gefunden, auch wenn es trotzdem noch teuer ist.
Aber dann sollte zumindest das Essen besser gewürzt sein und und nicht so trocken gegrillt sein. Die Auswahl der Speisen könnte auf jeden Fall auch noch japanischer sein und ich empfehle, dass man das billige "Matcha"-Eis dringend mit echtem Matchaeis ersetzen sollte.

Ich kann das Kofookoo deswegen nicht weiterempfehlen und würde nicht nochmal hingehen wollen.


Wie war eure Erfahrung mit diesem Restaurant? Das würde mich echt interessieren! :)

 Ich hoffe ihr hattet alle ein besseres Silvester-Essen und seid alle gut ins neue Jahr gerutscht! Ich hoffe, dass ich im neuen Jahr wieder öfters bloggen kann! :) Folgt mir auf jeden Fall auf Instagram, da bin ich etwas aktiver! :)
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