Restaurant: Aomame Ramen, Hamburg Wilhelmsburg


Vor einiger Zeit besuchte ich das Aomame Ramen in Hamburg. Das Restaurant liegt im Stadtteil Wilhelmsburg, der etwas abgelegener von der Innenstadt liegt. In der Nähe findet aber im Sommer in regelmäßigen Abständen ein ziemlich cooler Kulturflohmarkt statt (Flohzinn nennt sich das). Die Perfekte Gelegenheit um günstiges Shoppen mit leckerem Essen zu verbinden.

Der Laden liegt in der Veringstraße 155. Dort fährt auch ein Bus hin, das Anreisen war überhaupt kein Problem. Der Laden selbst ist sehr freundlich und bunt eingerichtet. Man spielt mit typischen Elementen japanischer Popkultur. Es gibt viele Manga-Zitate, eine kleine Sitzecke mit extra niedrigen Tischen und eine kleine Zockerstation mit der Mini SNES. Also alles, was ein Geek-Herz höher schlagen lässt. Mir gefällt diese bunte Mischung sehr gut, es wirkt sehr einladend und freundlich, auch wenn natürlich ein paar Klischees bedient werden.

Das Restaurant ist übrigens anscheinend nach der Hauptfigur Masami Aomame aus dem Roman 1Q84 von Harumi Murakami benannt. Wortwörtlich übersetzt heißt der Name wohl blaue Bohne. Man sieht, es sind Nerds am Werk ;)


Kommen wir zu dem Essen. Wir bestellten einmal die vegetarische Miso-Ramen 9,90€ und vegetarisches Hiyasi 9,90€ (sollte wohl so eine Art Hiyashi Chuka sein).

Ich finde die Nudeln lecker. Sie haben für mich eine gute Konsistenz, auch wenn sie fast noch einen Tick mehr aldente sein könnten. Die Misobrühe empfand ich auf eine seltsame Art und Weise zu süß. Es war keine typische Zucker-Süße, sondern hatte einen herzhaften Umami-Ton, der mitschwang. Ich tippe darauf, dass man Rettich mit in die Brühe reingetan hat, so wie bei Daikon Nimono. Wir empfanden diese Süße allerdings als sehr gewöhnungsbedürftig und hätten uns gewünscht, dass diese Geschmacksnote etwas weniger kräftig wäre. Meiner Begleitung hat die Brühe bei der Hälfte leider nicht mehr so gut geschmeckt, weil das einfach zuviel war. Ähnliches Feedback habe ich auch von einer Freundin bekommen, die die Miso-Ramen (allerdings nicht die vegane, sondern die fleischhaltige Brühe) von Aomame beim Ramen-Festival in Hamburg probiert hatte. Sie fand diese auch zu süß.

Der Rest der Suppe war nicht schlecht. An Toppings wurde nicht gespart. Es gab ein halbes Ei, Nori, knuspriger Tofu, Pak Choi, Enokipilze und ein paar Frühlingszwiebeln. Die Nudelportion war ordentlich. Und besonders den Tofu fand ich irgendwie total lecker. Er war doppelt frittiert und deswegen besonders knusprig.

Mir ist aufgefallen, dass die Gäste um uns herum vor allem die Ebi-Shoyu-Ramen bestellt haben. Vielleicht ist dort die Brühe besser!


Meine vegetarischen Hiyasi waren leider enttäuschend. Hiyashi Chuka lebt von vielen bunten Toppings. Hier hat man es sich echt etwas leicht gemacht. Etwas Gurke und fein geschnittener Salat als Topping macht für mich kein Hiyashi Chuka.

Dabei steht auf der Karte: Streifen von Ei (oder Tofu, wenn es vegan sein soll), Karotte, Nori, Sesam. Es fehlte Nori und Sesam komplett. Anstatt richtige Karottenstreifen, gab es geschredderte Salatmischung mit ein paar Karotten drin. Stattdessen gab es Gurke, aber irgendwie war das nicht sehr zufriedenstellend.  Dafür 9,90€ zu verlangen finde ich ein bisschen mau. Da hat man von der vegetarischen Suppe mehr, da sie genauso viel kostet, aber viel mehr hochwertigere Toppings (Tofu und Ei, Pilze, Pok Choi, Nori) hat und eine Brühe.

Weitere gute vegetarische Toppings wären z.B.
Sprossen, Tomate, Mais, Avocado, Radieschen, Pilze. Z.B. hier beim Kome Kome in Nürnberg.

Das einzige, was für mich das Gericht gerettet hat waren der leckere knusprige Tofu und die große Portion Nudeln.


Fazit: Das Aomame ist ein sehr familienfreundliches, gemütliches Restaurant, wo mit viel Herzlichkeit bedient wird. Kinder können einfach an der Konsole zocken, während man selbst in Ruhe seine Suppe essen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass das zur Abwechslung mal ganz entspannend sein kann.

Es gibt eine große Auswahl an japanischen Gerichten. Ramen, Poké-Bowls, Ramen-Salate und Donburi. Also wirklich eine breite Palette, für jeden ist etwas dabei. Deswegen würde ich es auch empfehlen, wenn man mit einer Freundesgruppe essen gehen möchte. Dafür ist die lockere Atmosphäre echt perfekt.

Gut finde ich auch, dass es immer eine vegane/vegetarische Option gibt. Ich persönlich würde dem Restaurant nochmal eine zweite Chance geben und dort noch andere Gerichte wie z.B. die Tan Tan Men probieren. 100% empfehlen kann ich die Miso-Brühe allerdings nicht. Da finde ich die veganen Ramen vom Lesser Panda, Momo-Ramen und Zipang (Review kommt noch) schon etwas besser.

Wart ihr schon mal im Aomame Ramen? Wie fandet ihr es dort? Welche Gerichte könnt ihr davon empfehlen? :D Schreibt mir gerne einen Kommentar!


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