Liebe Leute, es ist wieder soweit! Nächste Woche findet wieder der Comic Salon in Erlangen statt und ich bin auch wieder dabei! Diesmal sogar an drei verschiedenen Orten: Einmal findet ihr mich an meinem eigenen kleinen Künstlerstand, wo ihr verschiedene Prints, Comics, Sticker und Schmuck kaufen könnt. Außerdem gibts das Bento-Lunch-Buch auch wieder am Stand vom Jaja-Verlag und eine Studienarbeit von mir (ein kleiner Comic) findet ihr am Stand der HAW-Hamburg!

Also kommt vorbei und sagt Hallo! :D Ich würde mich riesig freuen! Mit etwas Glück kann ich sogar Miso mitnehmen! ^^


Tipp: Wie macht man handgemachte Curly Ramen / wellige Nudeln?


Diese Technik habe ich schon öfters bei Ramennudeln gesehen, dabei werden die Nudeln leicht gedrückt bzw. "zerdrückt".
Dadurch bekommen sie eine unregelmäßige Form und Nudel an sich hat noch mehr elastischen Biss. Dieses leicht unregelmäßige ist sehr typisch für japanische Ramennudeln.

Diese Technik funktioniert aber nicht mit allen Nudeln, denn dafür müssen sie besonders elastisch sein, sonst brechen sie einfach beim Drücken ab. Die Elastizität kann man z.B. durch  langes Kneten und durch Ruhezeiten des Teiges vor dem Bearbeiten erhöhen. Deswegen sind Nudelteige, welche man per Hand rollt oder knetet, sowie Nudelteige, die mit einer normalen italienischen Pastamaschine bearbeitet werden, besser für diese Technik geeignet.

Besonders Nudeln, die aus dem Pastamaker kommen tendieren dazu im frischen Zustand eher spröde zu sein, da sie ja gepresst und nicht mehrmals gefalzt werden. Die Elastizität entwickelt sich bei diesen Nudeln erst beim Kochen. Man kann die Elastizität verbessern, indem man hier ebenfalls den Teig ruhen lässt oder die Nudeln mehrmals durch die Nudelmaschine jagt. Folgendes Ramennudel-Rezept für den Pastamaker ist sehr gut für die Curly-Ramen-Technik geeignet.

Es gibt aber für den Pastamaker auch noch eine andere Methode wellige Nudeln hinzubekommen, die ich bereits hier gezeigt habe! :D


Anleitung für handgemachte Curly Ramen:
Schritt1: Glatte Ramen-Nudeln auf eine bemehlte fläche legen und leicht ausbreiten.
Schritt2: Mit der gerade gestreckten unteren Handfläche "karatemäßig" auf die Nudeln draufhauen.
Schritt3: Danach die Nudeln vorsichtig mit einer Hand aufnehmen und auflockern, sodass sie nicht mehr zusammenkleben.
Schritt4: Die Nudeln mit den Händen zu einem lockeren Nudelnest formen und einmal sacht festdrücken.
Schritt5: Danach die Nudeln wieder auflockern und wie gewünscht kochen oder zum späteren Gebrauch lagern. FERTIG!!! :D


In diesem Video wird die Technik nochmal sehr gut gezeigt! Den Kanal kann ich auch sehr empfehlen! :D


Mögt ihr eure Ramennudeln lieber glatt oder wellig? ^_^

Geschirr: Rote Seebrassen-Suppenschale


Hier stelle ich euch eine weitere Lieblingsschale aus meiner Geschirr-Sammlung vor.
Sie ist sehr groß und eignet sich für Nudelsuppen aller Art. Innen ist sie mit einem tollen roten Fisch verziehrt. Ich vermute, das es sich um eine Seebrasse (gehört zu den Barschen) gehört. Es gibt in Japan ja auch das Gebäck "Taiyaki", was ebenfalls eine Seebrasse darstellt, was ich auch ziemlich cool finde! :)


Was ich bei dieser Schüssel auch noch sehr schön finde ist ihre Oberfläche von Außen. Sie ist an manchen Stellen rau, aber mit einer dicken Glasur bedeckt, sodass sie sich trotzdem angenehm glatt in der Hand anfühlt. Und ich liebe die Farbe! *_*

Die Schale habe ich ebenfalls auf der Buchmesse in Leipzig 2018  beim Stand von Doki Japanese Tableware.



Rezept: Selbstgemachte Ramennudeln ohne Ei


Je weiter ich mich in das Thema Ramen einlese, desto mehr merke ich, dass es so viele unterschiedliche Herangehensweisen für dieses Gericht gibt. Ähnlich, wie mit den selbstgemachten Burgern. Da gibt es ja mittlerweile auch sehr hohe Standards. Das Brötchen muss selbstgebacken sein und da gibt es ja auch unterschiedlichste Teigrezepte von Milchbrötchen, Brioche bis hin zu Laugenbrötchen ist alles dabei, denn das Brötchen muss mit dem Patty gut zusammenpassen. Ähnlich die Beilagen und Soßen, sowie die Pommes, die man dazu reicht.

So ähnlich ist es auch mit Ramen. Es gibt unterschiedlichste Varianten und Wege, wie man Ramen serviert. Mit viel Brühe, mit weniger Brühe, mit Brühe getrennt von den Nudeln, mit gar keiner Brühe etc. Deswegen ist meine Ramen-Nudel-Suche noch lange nicht beendet, obwohl ich das damals, als ich mir den Pastamaker anschaffte, gedacht hatte. Damals schrieb ich "Meine Suche nach den perfekten Ramen-Nudeln in Deutschland ist beendet". Naja inzwischen habe ich entdeckt, dass es noch viel mehr Möglichkeiten gibt Ramennudeln herzustellen und jede Nudel ist im Geschmack und der Konsistenz etwas anders, sodass sie sich für bestimmte Gerichte eher eignen, als andere. Das ist wirklich toll und motiviert mich, da weiter zu experimentieren!

Ich habe euch hier ja schon ein sehr solides Standard-Rezept für Ramennudeln gepostet. Diese Nudeln eignen sich am Besten für Nudelsuppen aller Art. Dann gibt es noch ein Rezept mit geröstetem Dinkelmehl, welches sehr nussig und aromatisch ist. Ich finde vor allem gebraten, als Yakisoba oder kalt in einem Nudelsalat sind die Nudeln richtig lecker! Sie kommen den chinesischen Mie-Nudeln geschmacklich sehr nahe.

Und hier ist nun ein Rezept für perfekte Ramennudeln ohne Ei. Die Konsistenz und das Aussehen dieser Nudeln ist wirklich richtig gut, elastisch und schön gelb. Die Nudeln sind vor allem perfekt für Ramensuppen und für Chuka-Soba geeignet!

Ich finde von der Konsistenz ähneln sie den Nudeln im Momo-Ramen in Hamburg! Also unbedingt mal ausprobieren!


Das Original-Rezept stammt von einem Youtuber namens Alex "French Guy Cooking". Er hat unter diesem Video einen Link zu einer Excel-Datei gepostet, indem ein Nudel-Generator zu finden ist. Man kann da verschiedene Werte einstellen und man bekommt am Ende genaue Mengenangaben für die perfekten Ramen-Nudeln.

Ich habe das Rezept etwas für den Pastamaker angepasst, aber generell ist es für die normale Pastamaschine (diese Kurbel-Geräte) gedacht. Und ich verwende flüssiges Kansui. Ich glaube er verwendet das doppelt gebackenes Natron.

Zutaten für 4 Portionen:
390g  Weizenmehl 405
8g Glutenpulver
156g Wasser
4g Salz
3g Kansui

Zubereitung:
Schritt1: Weizenmehl und Glutenpulver miteinander vermengen und in den Pastamaker geben.
Schritt2: Wasser mit Salz und Kansui vermischen.
Schritt3: Nudelmaschine anschalten und nach und nach die Flüssigkeit hineinträufeln.
Schirtt4: Kurz bevor die Nudelmaschine den Teig ausgeben will, Maschine abschalten, Stecker ziehen und mindestens 1 Stunde ruhen lassen.
Schritt5: Stecker wieder einstecken, und sofort die Starttaste mehrere Sekunden gedrückt halten. Die Maschine knetet nochmal durch und gibt aus. (Hier eine genaue Anleitung, um Teig ruhen zu lassen)
Schritt6: Warten, bis die Nudeln herauskommen und auf gewünschte Länge kappen. Bei Bedarf die Nudeln ein zweites Mal durchpressen lassen (falls sie noch zu bröselig sind).

Ich verwende wie immer den Pastaaufsatz "Spaghetti" am liebsten, das ist der Aufsatz mit den eckigen Nudeln.

Außerdem habe ich festgestellt, dass man den Teig vorher ruhen lassen sollte. Das macht man bei Pastateig auch, da der Teig noch eine bessere, geschmeidigere Konsistenz bekommt. Ich finde man merkt es bei den Ramen schon. Sie sind elastischer und lassen sich so besser verformen und kneten, um Curly Ramen herzustellen.

Mehr davon gibt es bald in einem Extra-Post.




Geschirr: Grün-blaue Reisschale / Teeschale


Ich habe euch schon lange nichts mehr aus meiner Geschirr-Sammlung gezeigt! Das wird sich wieder ändern, da ich heute mir etwas Zeit genommen habe um mein Geschirr zu fotografieren! :) Der Moment war günstig, da ich eh dabei war die Spülmaschine auszuräumen! ^^

Wir fangen mit dieser wunderschönen Schale an. Sie ist mit zwei unterschiedlichen Glasuren gebrannt. Besonders schön finde ich, dass die grüne Glasur glänzend ist und die blaue matt. Das gibt einen schönen Kontrast und fühlt sich toll in der Hand an. Die Größe gleicht der einer Müslischale. Ich denke man kann auch theoretisch Matcha darin zubereiten. Auf dem Verkaufsstand war sie in der Nähe der Tee-Keramik ausgestellt worden.

Gekauft habe ich sie übrigens auf der Buchmesse in Leipzig 2018  beim Stand von Doki Japanese Tableware.



Hier seht ihr sie z.b. in Gebrauch:





Bento#177: Ofengemüse, Seitan-Schnitzel und Gohan Desuyo


Nach längerer Zeit wieder ein Bento! Es ist wirklich schön, wieder damit anzufangen und tatsächlich hat alles reingepasst, was ich mir dafür beiseite gelegt hatte.

Inhalt der Bentobox:
Oben: Seitanschnitzel mit Tonkatsusoße, Petersilie und Zitronenscheibe, Cocktailtomaten, ofengebackenes Gemüse (Süßkartoffel, Zwiebeln, Paprika und Zucchini) in einem Miso-Dressing.
Unten: Bruchreis mit Furikake, knackiger Umeboshi und Gohan Desuyo

Als Food-Trenner dienten mir hier Aluförmchen und Butterbrotpapier

Das Gemüse habe ich einfach im Ofen gebacken und danach mit einem Dressing aus hellem Miso, Mirin, Sesamöl und selbstgemachter Petersilien-Knoblauch-Paste (Petersilie, Knoblauch, Chili, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Olivenöl zu einer pestoartigen Masse mixen) gemischt.




Rezept: Sesam-Erdnuss-Nudeln mit Gurke und Frühlingszwiebeln



Heute gab es bei uns diese leckeren Sesam-Erdnuss-Nudeln. Das Rezept basiert auf dem für "Kalte chinesische Sesamnudeln", die ich 2009 schonmal gebloggt habe. Lang ist's her, aber das Rezept ist immer noch richtig lecker und es war zum Niederknien!

Die Nudeln sind dieses Mal selbstgemachte Ramennudeln mit geröstetem Dinkelmehlanteil. Für kalte Nudelgerichte dieser Art eignen sie sich wirklich hervorragend! Probiert es unbedingt mal aus! :D


Mit Liebe gefüllt - Interview mit dem Tagblatt.ch


Ich habe wieder ein Interview zum Thema Bento gegeben, diesmal für das die Leser vom Tagblatt.ch unter dem Titel "Mit Liebe gefüllt". Es wurden nur Teile von meinen Aussagen in das Interview eingewebt (ich habe generell einfach zu viel geredet ^^°), der Rest der Infos beruht auf der Recherche der Reporterin. Hier könnt ihr es gerne nachlesen! :)

Edit: Ich habe das Interview jetzt auch bei der Luzerner Zeitung unter dem Titel "Food to go: Bentoboxen aus Japan sind mit Liebe gefüllt" gesehen! :)


Zutat: Sansho Pfeffer, Japanischer Bergpfeffer


Sansho-Pfeffer wird auch japanischer Bergpfeffer genannt. Sansho ist allerdings nicht verwandt mit dem normalen schwarzen Pfeffer, sondern eher mit dem Szechuan-Pfeffer. Sansho-Pfeffer gibt es als ganze Beeren in Grün, sowie getrocknet und gemahlen.

Genauso wie Szechuan-Pfeffer hat Sansho-Pfeffer auch eine betäubende, prickelnde Wirkung auf der Zunge. Trotz aller Ähnlichkeiten kann man Sansho nicht einfach so mit Szichuan-Pfeffer ersetzen, da es große geschmackliche Unterschiede gibt.

Der Geschmack von Sansho ist sehr zitronig und ich finde es riecht auch etwas nach Pfefferminze. Vor allem die ganzen Körner bzw. Beeren sind sehr scharf und haben ordentlich Wumms.

Traditionell wird Sansho-Pfeffer zum Würzen von fettem, gegrillten Aal, Oyako-Don oder Yakitori-Spießen verwendet. Außerdem findet man Sansho auch in Eintöpfen oder Suppen mit vielen Meeresfrüchten, da das zitronige Aroma den Fischgeruch neutralisiert.

Das Blatt selbst ist nicht scharf und hat auch nicht diesen prickelnden Effekt. Die jungen Sansho-Blätter kocht man gerne mit Bambussprossen, da das einen frischen Geschmack gibt. Kleingehackt werden sie außerdem gerne mit Miso zu einem Dressing gemischt. Das Sansho-Blatt symbolisiert als Dekoelement in verschiedenen Speisen (z.B. auch in der Bentobox) den Frühling.

In der Fusionsküche kann man Sansho überall da einsetzen, wo man eine scharf-würzige Zitrusnote, aber keine Säure haben möchte z.B. zum Würzen von Steaks, Soßen oder Pasta.

Sansho ist eines von sieben Gewürzen in der Shichimi-Togarashi-Mischung.


Restaurant: Lesser Panda Ramen, Hamburg


Vor einigen Wochen habe ich es endlich mit ein paar Freunden ins Lesser Panda Ramen geschafft. Das Lesser Panda Ramen ist ein Pop-Up-Ramen-Restaurant in Altona. Vormittags ist in den selben Räumlichkeiten ein anderes Café/Restaurant namensKrögers Kleine Schwester. Abends ab 18 Uhr gibt es dann japanische Nudelsuppen bei The Lesser Panda Ramen.

Das Restaurant hat seit März geöffnet und bleibt erstmal 3 Monate geöffnet. Danach wird nochmal überlegt, ob das Restaurant weitergeführt wird. Es liegt in der Nähe vom S-Bahnhof Altona in der Grossen Bergstraße 243 (in der Nähe vom IKEA).

UPDATE: Das Lesser Panda hat bis Ende des Jahres 2018 verlängert!Update2: Der Lesser Panda ist jetzt fest in der Karolinenstraße 32  , direkt gegenüber den Messehallen (U-Bahn-Station Messehallen)
Es gibt keine Tsukemen mehr, sondern nur noch Mazemen, eine Form von Ramen mit weniger Brühe. Sehr lecker. Leider nicht vegan/vegetarisch. Außerdem ist eine neue Ramensorte fest auf der Karte Shio-Shoyu. Eine klare Brühe, die aber sehr rauchige schmeckt mit leichter Säure. Erinnert vom Geruch her stark an Schinken. Die Nudeln sind flach, dünn, elastisch  und sehr lecker.
Außerdem gibt es jetzt auch hausgemachte Limonaden und außergewähnliche Coctails!


Das Restaurant arbeitet nach dem Prinzip "From farm to table" und möchte vor allem regionale Produzenten unterstützen und deren Produkte direkt an den Tisch des Kunden bringen. Viele der Grundzutaten wurden wirklich sehr gründlich vom Chefkoch ausgewählt, wie z.B. das Mehl für die selbstgemachten Ramennudeln (in Demeter-Qualiät), das Schweinefleisch (vom Demeter-Hof Gut Wulfsdorf) und die Eier (Demeter Bauckhof Klein Süstedt). Die japanischen Zutaten sind ebenfalls gut ausgewählt und es wird z.B. echtes Katsuobushi, hochwertiger Koshihikari Reis und ein spezieller Miso-Blend verwendet). Selbst das Geschirr ist von einem deutschen Keramiker, der die Schalen extra für das Restaurant entwickelt und kreiert hat. Jede Schale ist ein unikat, da sie handgetöpfert wurde.



Da es sich ja um ein Pop-Up-Restaurant handelt und am Vormittag ein anderes Restaurant in den Räumen zu finden ist, ist die Inneneinrichtung von dem vorherigen Restaurant übernommen. Dazu kann ich also nicht viel sagen. Ich finde die schlichte Einrichtung ist durchaus angenehm.

Bestellt haben wir ein paar Vorspeisen, die wir untereinander geteilt haben. Ei und Reis (7,90€), Grilled Cheese Sandwich (7,90€). Beide Gerichte haben wir in vegetarisch bestellt. Statt Fleisch gibt es Pilze.

Das Gericht Ei und Reis ist eine Form von Tamago Kake Gohan, ein sehr typisches, sehr japanisches Gericht. Tamago Kake Gohan ist im Prinzip heißer (oder lauwarmer) Reis getoppt mit einem rohen Ei. Gewürzt wird das Gericht meist nur mit etwas Sojasoße. Dann wird alles vermengt und gegessen. Das Gericht wird vorzugsweise als Frühstück oder auch als Abendsnack gegessen. Das Gericht habe ich noch in keinem Restaurant gesehen, da es durch das rohe Ei doch eher speziell ist und den meisten Deutschen warscheinlich zu gewöhnungsbedürftig ist.

Die Ei- und Reis-Version vom Lesser Panda besteht in diesem Fall (die Gerichte können ab und zu leicht variieren) aus lauwarmen, in Dashi gekochten japanischen Reis, getoppt mit einem Eigelb (ich glaube, da ist das Eiweiss nicht mit dabei), Soja-Mirin Marinade, Furikake und Matcha-Gewürz sowie Frühlingszwiebeln und Algenstreifen (ich glaube es ist Nori und Kombu). Getoppt wird das Gericht noch mit Pilzen. Standardmäßig bekommt man aber geräucherte Chashu-Würfel stattdessen.

Am besten verquirrlt man das Ei mit dem Reis und den anderen Zutaten und isst es dann gleich. Es schmeckt sehr gut und das rohe Ei ist überhaupt nicht "schlimm". Im Prinzip schmeckt es so, wie das Eigelb bei einem Spiegelei. Ich glaub es liegt vor allem daran, dass nur das Eigelb (glaube ich jedenfalls) serviert wird, dadurch ist das glibbrige Eiweiß nicht dabei, was für die meisten ja der gewöhnungsbedürftigere Teil sein sollte. So ist das Gericht auch für Neulinge leichter zu essen. Ich habe jedenfalls keinen "Glibber" bemerkt und auf der Karte steht nur "Eigelb" drauf.

Geschmacklich hat der Reis eine würzige Dashinote, das Ei ist sehr reichhaltig, cremig und hat sehr gute Qualität, die Pilze sind leicht säuerlich mariniert, das Furikake schmeckt frisch nach Shiso und das Matchagewürz ist eher herb. Insgesamt eine interessante Kombination. Ich habe das Gericht auch mit Chashu-Würfeln probiert (war beim Soft Opening schonmal da). Da fand ich den geräucherten, leicht süßlichen Geschmack vom Chashu noch passender, als die eher säuerlichen Pilze. Alles in allem finde ich das Gericht aber echt gut! Natürlich ist der Preis nicht ganz ohne, aber er ist berechtigt, da echt sehr hochwertige Zutaten verwendet wurden wie z.B. das Bio-Ei, guter japanischer Reis (Koshi hikari), Matcha etc.

Das Grilled Cheese Sandwich schmeckt mir in der vegetarischen Variante etwas zu "normal". Jedenfalls habe ich leider kaum das Nori, die Umami-Mayo oder die Shiitake rausgeschmeckt. Sehr schade, weil ich mir das geschmacklich richtig gut vorstellen konnte! Komischerweise schmeckte ich vor allem italienische Kräuter, bin mir aber gar nicht sicher, ob welche drin sind...  Die Fleischvariante mit geschmortem Schweinefleisch soll etwas anders und vor allem viel viel besser schmecken hab ich mir sagen lassen. Das wäre jeden Cent wert gewesen. Also am besten das bestellen, wenn ihr dort seid! ^^

Beim Sandwich-Brot handelt es sich um Gaues Weizenbrot. Gaues ist in Hamburg ein besonders guter und bekannter Bäcker. Durch die vielen Zutaten ist auch dieses Sandwich mit 7,90€ total gerechtfertig (nur bei der vegetarischen Version würde ich es mir eventuell überlegen).


Danach gab es endlich Ramen! Bestellt haben wir unter anderem Shoyu Dashi Soja (13,90€), Tsukemen (12,90€). Die vegane Ramenbrühe war wirklich der Hammer und ein ganz eigenes Geschmackserlebnis, welches ich unter den veganen/vegetarischen Ramen so auch noch nirgends probieren konnte. Die milchig-braune Brühe besteht aus veganem Dashi mit Miso und Sojasoße, dazu gibt es Nori-Sansho-Pfeffer-Öl und als Topping Frühlingszwiebeln, Nori und geröstete Paprika. Wir haben die Ramen vegetarisch bestellt, also mit Ei. Alles hat leicht süßlich und cremig geschmeckt. Wirklich mein absoluter Favorit!

Der Schaum auf der Brühe ist übrigens volle Absicht und ist inspiriert aus der französischen Küch, in der mit vielen unterschiedlichen Aggregatszuständen gearbeitet wird, die nochmal extra Geschmack geben. Er schmeckt sehr gut und ist angenehm cremig und leicht.

Die dünnen Nudeln haben einen guten Biss und sind von der Konsistenz auch gut! Sie hatten allerdings weniger diesen typischen Kansui-Geschmack, den man von anderen asiatischen Nudeln kennt, was aber nicht schlimm ist, sondern nur eine Feststellung.

Das Aji-Tamago war ebenfalls sehr lecker. Es wurde noch etwas kürzer gekocht, als wachsweich, sodass das Eigelb noch sehr flüssig ist. Das ist warscheinlich auch der Grund, warum man es im ganzen serviert, da das Eigelb sonst ziemlich schnell wegfließt und man nur noch Eiweiß in der Schüssel hat. Es ist eher dezent mariniert, sodass der volle Ei-Geschmack besonders gut zur Geltung kommt.


Die Tsukemen habe ich mir bestellt, weil ich generell kalte japanische Nudeln liebe und das Gericht nicht so oft auf den Speisekarten von deutschen Ramenrestaurants zu finden ist (hab das bist jetzt nur im Takumi gesehn und gegessen). Die Schweinefleischbrühe war super konzentriert und hat sehr intensiv geschmeckt. Obwohl sie als Tonkotsu-Brühe angegeben ist, war sie nicht milchig weiß, sondern dunkel. Ich vermute, dass sie nochmal mit dunklem Miso gewürzt wurde?

Mir war sie leider viel zu salzig. Auch war sie kaum ölig (weder mit aromatisierten Ölen, noch mit Schweinefett), was mir in diesem Fall etwas gefehlt hat. Ich denke mit etwas mehr Fett hätte man den salzigen Geschmack abrunden können, sodass man es als nicht so salzig empfunden hätte. Die dicken Nudeln fand ich ganz gut, allerdings waren sie nach meinem Geschmack einen Ticken zu aldente gekocht. Sie waren noch zu steiff und konnten deshalb nicht gut geschlürft werden, da die Elastizität fehlte. Die dünneren Nudeln haben mir da besser geschmeckt (auch von der Dicke her) und kann ich mir ebenfalls sehr für das Gericht vorstellen.


Am Ende gab es noch ein Dessert mit dem Namen "Flour" (6,90€). Die Kombination ist sehr gewöhnungsbedürftig und hat nicht allen am Tisch sofort zugesagt. Ich fand sie allerdings sehr lecker! Guaven Parfait, Kokosnuss-Schaum, Himbeer-Püree und flambierte Rosen-Baiser. Als Topping hatten wir außerdem knusprige Maracuja-Crispies. Mir gefällt das Zusammenspiel von den säuerlichen Maracuja-Dingern mit dem süßen Rosen-Baiser total gut. Auch Guave und Kokos passen gut zusammen. Alles in allem ein schönes Spiel mit Texturen und Geschmacksrichtungen. Fast wie Bento! :D


Fazit:
Das Lesser Panda ist kein typisches Ramen-Restaurant, da man hier keine klassischen Standard-Ramen bekommt. Obwohl man hier typisch japanische Zutaten für die Brühe und die Toppings benutzt, gibt es immer noch eine Überraschung, einen Twist, den man geschmacklich nicht gleich erwartet. Das macht die Ramensuppen hier besonders.

Anhand der Gerichtebeschreibung auf der Karte erkennt man, dass viele, in Deutschland eher seltene, japanische Zutaten benutzt wurden wie z.B. Soße aus Muscheln, Nori-Sansho-Pfeffer-Öl, Matcha-Furikake, Shio-Koji oder Yuzu Kosho. Auch Gerichte wie das "Ei und Reis" findet man nur selten in japanischen Restaurants in Deutschland. Dazu gibt es eben den Twist mit vielen westlichen "Food-Porn-Elementen", wie z.B. geröstetes Knoblauch-Speck-Schmalz, geräuchertes Chashu, gegrillte Paprika oder das Grilled Cheese Sandwich als Vorspeise.

Der Chefkoch Florian Ridder hat in der japanischen Küche und speziell im Bereich Ramen seine persönliche Spielwiese gefunden. Es scheint, als will er Gerichte kreieren, die vor Umami nur so strotzen. Die Karte variiert außerdem immmer ein wenig und bietet manchmal ein Special-Gericht an, wie eine Vorspeise mit Bärlauch oder erfrischende Sommer-Ramen. Das Ganze erinnert mich vom Stil her ein wenig an die Gerichte aus der Netflix-Serie "Chef's Table", falls ihr wisst, was ich meine. ;)

Dementsprechend kann ich das Restaurant vor allen denen empfehlen, die Ramen kennen und lieben und offen sind für leckere Experimente mit hochwertige Zutaten. Wer eher klassische Ramen-Geschmacksrichtungen ohne zu viele Special-Zutaten möchte, dem empfehle ich eher das Momo-Ramen oder das Zipang (Review folgt noch).

Vom Preis her ist das Lesser Panda eher gehoben, vor allem wenn man neben der Hauptspeise noch etwas anderes bestellen will. Der Preis ist aber durch das Verwenden von so hochwertigen Zutaten mehr als gerechtfertigt. Schade finde ich, dass es keine hausgemachten Getränke, Tees oder japanische Biere gibt. Es gibt jetzt hausgemachte Limons, gutes Bier und außergewöhnliche Cocktails (siehe Update2 weiter oben). Die veganen Ramen sind zudem die einzige Speise auf der Karte, die für Veganer geeignet sind.

Genaueres Review zu den neuen Sachen im Lesser Panda findet ihr auf meiner Instagram-Seite:



Wart ihr schonmal beim Lesser Panda? Wie fandet ihr es dort? Lasst es mich wissen! :D


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