Rezept: Banh Trang Lui Chay, gerolltes Reispapier am Spieß, vegan


Ihr wisst, ich liebe vietnamesisches Streetfood und probiere immer wieder aus, sie zuhause nachzukochen.
Das berühmte gegrillte Reispapier "Banh Trang Nuong" z.b. ist mir bereits geglückt. Und dieses Mal wollte ich diese Spezialität probieren. Anscheinend aktuell der letzte Schrei unter Jugendlichen und gerade das neue Trendfood nach "Banh Trang Nuong" und "Banh Trang Tron" (Rezept folgt noch).

Das Gericht nennt sich Banh Trang Lui. "Banh Trang" bedeutet Reispapier. "Lui" bedeutet aufspießen. Im Grunde sind es kleine gefüllte Reispapierschnecken auf einem Schaschlikspieß. Oftmals werden dafür richtig lange Spieße benutzt, sodass 8 Reispapierschnecken oder mehr daraufpassen. Die Schnecken sind aber dann meist kleiner und haben weniger Füllung, als die hier auf dem Bild.

Die gefüllten Reispapierschnecken gibt es aber auch ohne Spieß. Einzeln nebeneinander gereiht in kleinen Schälchen mit unterschiedlichen Füllungen. Dazu reicht man einen süßsäuerlichen Dip bestehend aus Tamarinde und Fischsoße.

Ich bereite hier die klassische Variante zu. Habe mich an die Rezepte hier und hier gerichtet. Nur habe ich das Hackfleisch durch Sojagranulat und die Fischsoße mit Sojasoße ersetzt. Somit ist dieses Rezept komplett vegan! Was will man mehr? :D

Zutaten für die Reispapierschnecken:

1 Packung mit Reispapier (rund oder eckig ist egal)
2 Karotten
1 rote Paprika
1/2 Kohlrabiknolle
1 handvoll Mu-Err-Pilze
1 Frühlingszwiebelstange
2 Shalotten oder rote Zwiebeln
1 handvoll Sojagranulat (wie Hack)

Der Fokus liegt bei knackigem Gemüse, welches möglichst bunt ist, weil die Füllung später durch das Reispapier durscheinen wird und dann besonders hübsch aussieht. Orange, Rot, Weiß, Schwarz, Grün und Lila sind hier die Farben. Es gibt auch Varianten, wo zu der Füllung auch gecrushte, geröstete Erdnüsse reinkommen! :)


Zubereitung:

Schritt1: Alle Zutaten in Würfel schneiden. So groß, wie ein Maiskorn etwa.
Schritt2: In einer Pfanne die Shalottenwürfel in etwas Öl erhitzen. Sojagranulat hinzugeben und kurz anbraten.
Schritt3: Das restliche gewürfelte Gemüse hinzugeben und scharf anbraten. Ein paar EL Wasser hinzugeben, damit es schneller gart und die Sojaflocken weich werden können.
Schritt4: Mit Salz, Pfeffer und etwas Sojasoße würzen. Die Füllung sollte relativ mild abgeschmeckt werden, da man ja später noch den Dip hat. Füllung warm halten.


Schritt5: Nun einen Teller mit etwas Öl bestreichen. Ein Reispapier aus dem Stapel nehmen und einmal kurz komplett in kaltes Wasser tauchen. Sofort herausnehmen, leicht abtropfen lassen und auf den Teller legen.
Schritt6: 1 EL noch warme Füllung darauf verteilen und das Reispapier darüberschlagen. Dabei versuchen die Füllung möglichst flach zu halten und eher einen dicken Streifen zu rollen, als tatsächlich eine runde Rolle. Die Enden links und rechts etwas andrücken, damit die Füllung nicht rausfallen kann.
Schritt7: Jetzt den gefüllten Reispapierstreifen zu einer Schnecke rollen und beiseite legen. Dies so oft wiederholen, bis die Füllung oder das Reispapier aufgebraucht ist.
Schritt8: Wer will kann die gefüllten Reispapierschnecken jetzt noch auf einen Schaschlickspieß aufspießen und servieren.


Zutaten für das Tamarinden-Dressing:

neutrales Öl (z.b. Rapsöl)
1 EL Tamarindenpaste
2 Zitronengrasstängel
3 Zehen Knoblauch
gemahlenes Chilipulver
Siracha nach Gechmack
Zucker (mindestens 3-5 EL, je nach Säure)
Salz
Pfeffer
2 TL Speisestärken und 3 TL Wasser zum Andicken

Zubereitung:
Schritt1: Die Tamarindenpaste mit heißem Wasser übergießen und kurz ziehen lassen. Danach mit einem Löffel gut verquirrlen, sodass sich das saure Fruchtfleisch von den Kernen löst. Die Kerne herausfischen oder das Ganze durch ein Sieb schütten.
Schritt2: Zitronengras und Knoblauch fein hacken.
Schritt3: In einem Topf etwas Öl hineingeben, das Zitronengras und den Knoblauch darin anschwitzen. Sobald alles aromatisch ist, das Chilipulver hinzugeben und weiterrühren.
Schritt4: Nun das aufgelöste Tamarindenwasser hinzugeben, mit etwas Wasser verdünnen und mit Zucker, Salz, Pfeffer und Siracha abschmecken. Es sollte ein süßsäuerliche, leicht scharfe Soße ergeben. Da Tamarinde sehr sauer ist, müsst ihr nicht mit dem Zucker geizen ;)
Schritt5: Nun etwas Speisestärke mit etwas Wasser verrühren und nach und nach unter die Soße vermengen, bis sie zu einem Dip angedickt ist. FERTIG!

Der Dip wird gerne mit gecrushten, gerösteten Erdnüssen und Koriander garniert. Schmeckt mega gut in der Kombination!

Fazit: Ich muss sagen die meiste Arbeit war das Kleinwürfeln der Zutaten. Also falls ihr da irgendein Küchengerät habt, welches grob Hacken erleichtert, könnt ihr das gerne nutzen. Die Rollen sehen zwar klein aus, machen aber gut satt. 2 bis 3 Spieße pro Person reicht vollkommen aus.

Vor allem liebe ich aber die Optik. So kleine gefüllte Schnecken am Spieß. Erinnert etwas an Lollis! Total putzig und auch mega gut für's Bento. Da das Reispapier leicht eingeölt war, klebt es auch nicht zusammen. Probiert es unbedingt mal aus!  Es sieht nicht nur gut aus, es schmeckt mega gut vor allem mit dem Tamarindendip! :D

TIPP: Dieses Rezept gibt es auch als Rezept-Video auf meiner Instagram-Seite @tokenbento. Das kann man aber nur sehen, wenn man mich abonniert hat (glaube ich).




Habt ihr schonmal etwas von diesem Gericht gehört oder es gar schonmal gegessen? Schreibt mir gerne eure Erfahrungen und schickt mir Fotos, wenn ihr es nachgekocht habt! :D


Restaurant: Aomame Ramen, Hamburg Wilhelmsburg


Vor einiger Zeit besuchte ich das Aomame Ramen in Hamburg. Das Restaurant liegt im Stadtteil Wilhelmsburg, der etwas abgelegener von der Innenstadt liegt. In der Nähe findet aber im Sommer in regelmäßigen Abständen ein ziemlich cooler Kulturflohmarkt statt (Flohzinn nennt sich das). Die Perfekte Gelegenheit um günstiges Shoppen mit leckerem Essen zu verbinden.

Der Laden liegt in der Veringstraße 155. Dort fährt auch ein Bus hin, das Anreisen war überhaupt kein Problem. Der Laden selbst ist sehr freundlich und bunt eingerichtet. Man spielt mit typischen Elementen japanischer Popkultur. Es gibt viele Manga-Zitate, eine kleine Sitzecke mit extra niedrigen Tischen und eine kleine Zockerstation mit der Mini SNES. Also alles, was ein Geek-Herz höher schlagen lässt. Mir gefällt diese bunte Mischung sehr gut, es wirkt sehr einladend und freundlich, auch wenn natürlich ein paar Klischees bedient werden.

Das Restaurant ist übrigens anscheinend nach der Hauptfigur Masami Aomame aus dem Roman 1Q84 von Harumi Murakami benannt. Wortwörtlich übersetzt heißt der Name wohl blaue Bohne. Man sieht, es sind Nerds am Werk ;)


Kommen wir zu dem Essen. Wir bestellten einmal die vegetarische Miso-Ramen 9,90€ und vegetarisches Hiyasi 9,90€ (sollte wohl so eine Art Hiyashi Chuka sein).

Ich finde die Nudeln lecker. Sie haben für mich eine gute Konsistenz, auch wenn sie fast noch einen Tick mehr aldente sein könnten. Die Misobrühe empfand ich auf eine seltsame Art und Weise zu süß. Es war keine typische Zucker-Süße, sondern hatte einen herzhaften Umami-Ton, der mitschwang. Ich tippe darauf, dass man Rettich mit in die Brühe reingetan hat, so wie bei Daikon Nimono. Wir empfanden diese Süße allerdings als sehr gewöhnungsbedürftig und hätten uns gewünscht, dass diese Geschmacksnote etwas weniger kräftig wäre. Meiner Begleitung hat die Brühe bei der Hälfte leider nicht mehr so gut geschmeckt, weil das einfach zuviel war. Ähnliches Feedback habe ich auch von einer Freundin bekommen, die die Miso-Ramen (allerdings nicht die vegane, sondern die fleischhaltige Brühe) von Aomame beim Ramen-Festival in Hamburg probiert hatte. Sie fand diese auch zu süß.

Der Rest der Suppe war nicht schlecht. An Toppings wurde nicht gespart. Es gab ein halbes Ei, Nori, knuspriger Tofu, Pak Choi, Enokipilze und ein paar Frühlingszwiebeln. Die Nudelportion war ordentlich. Und besonders den Tofu fand ich irgendwie total lecker. Er war doppelt frittiert und deswegen besonders knusprig.

Mir ist aufgefallen, dass die Gäste um uns herum vor allem die Ebi-Shoyu-Ramen bestellt haben. Vielleicht ist dort die Brühe besser!


Meine vegetarischen Hiyasi waren leider enttäuschend. Hiyashi Chuka lebt von vielen bunten Toppings. Hier hat man es sich echt etwas leicht gemacht. Etwas Gurke und fein geschnittener Salat als Topping macht für mich kein Hiyashi Chuka.

Dabei steht auf der Karte: Streifen von Ei (oder Tofu, wenn es vegan sein soll), Karotte, Nori, Sesam. Es fehlte Nori und Sesam komplett. Anstatt richtige Karottenstreifen, gab es geschredderte Salatmischung mit ein paar Karotten drin. Stattdessen gab es Gurke, aber irgendwie war das nicht sehr zufriedenstellend.  Dafür 9,90€ zu verlangen finde ich ein bisschen mau. Da hat man von der vegetarischen Suppe mehr, da sie genauso viel kostet, aber viel mehr hochwertigere Toppings (Tofu und Ei, Pilze, Pok Choi, Nori) hat und eine Brühe.

Weitere gute vegetarische Toppings wären z.B.
Sprossen, Tomate, Mais, Avocado, Radieschen, Pilze. Z.B. hier beim Kome Kome in Nürnberg.

Das einzige, was für mich das Gericht gerettet hat waren der leckere knusprige Tofu und die große Portion Nudeln.


Fazit: Das Aomame ist ein sehr familienfreundliches, gemütliches Restaurant, wo mit viel Herzlichkeit bedient wird. Kinder können einfach an der Konsole zocken, während man selbst in Ruhe seine Suppe essen kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass das zur Abwechslung mal ganz entspannend sein kann.

Es gibt eine große Auswahl an japanischen Gerichten. Ramen, Poké-Bowls, Ramen-Salate und Donburi. Also wirklich eine breite Palette, für jeden ist etwas dabei. Deswegen würde ich es auch empfehlen, wenn man mit einer Freundesgruppe essen gehen möchte. Dafür ist die lockere Atmosphäre echt perfekt.

Gut finde ich auch, dass es immer eine vegane/vegetarische Option gibt. Ich persönlich würde dem Restaurant nochmal eine zweite Chance geben und dort noch andere Gerichte wie z.B. die Tan Tan Men probieren. 100% empfehlen kann ich die Miso-Brühe allerdings nicht. Da finde ich die veganen Ramen vom Lesser Panda, Momo-Ramen und Zipang (Review kommt noch) schon etwas besser.

Wart ihr schon mal im Aomame Ramen? Wie fandet ihr es dort? Welche Gerichte könnt ihr davon empfehlen? :D Schreibt mir gerne einen Kommentar!


Vietnamesisches Obst - Fruit Compilation 2019


Auf meiner Reise nach Vietnam begegneten mir viele leckere Früchte, die ich euch jetzt in einer kleinen Fruit-Compilation zusammenfasse! :) Viel Spaß!

Obst kauft man in der Regel am Besten auf dem Markt. Speziell für Touristen werden kleinere Portionen angeboten, die bereits geschälte, geschnittene Früchte enthalten. Diese sind aber in der Regel viel teurer, als wenn man sie im Ganzen kauft. Allerdings hat man ja auf Reisen auch selten die Möglichkeit von richtigem Werkzeug, um Obst zu schälen oder aufzuhacken. Z.B. bei Jackfruit, Kokosnüssen, Ananas und co. Außer man hat dort Familie, die eine gut ausgestattete Küche haben. Von daher ist es nicht verwerflich abgepackets Obst zu kaufen. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit Obst zu kaufen, welches sich gut ohne Messer etc. essen lässt.

Typische Früchte, die ihr in Vietnam finden wird (je nach Saison) sind:

Mango:
Da gibt es unterschiedliche Sorten. Es gibt auch Mangso, die man grün, also unreif verzehrt. Die sind meist sehr sauer und werden manchmal zusammen mit der Kräuterplatte bei deftigen Gerichten gereicht. Das ist so ähnlich, wie bei uns, wenn irgendwo noch ne Zitronenscheibe serviert wird. Die Säure hilft den Geschmack des Gerichts nochmal interessanter und frischer zu gestalten.
Mango habe ich in Vietnam am liebsten als frischen Shake konsumiert. Für Shakes werden nur die süßesten, reifsten Früchte genommen und ein Schluck davon ist einfach, als würde man direkt in eine Mango beissen. Unbeschreiblich gut und durch die Eiswürfel auch voll erfrischend! In manchen Gerichten werden auch die jungen Blätter der Mango verzehrt. Die haben einen ganz speziellen Geschmack und ich persönlich habe mich noch nicht so daran gewöhnt. Es schmeckt so leicht bitter und ganz komisch intensiv. Meine Oma hat diese Blätter immer mit in die frischen Sommerrollen getan... Sie haben einen Mangobaum im Garten ^^°

Kokosnuss:
In Vietnam gibt es unterschiedliche Kokosnusssorten. Man bekommt frische Kokosnüsse in Cafés und Restaurants. Dort werden sie vorgeschält und gekühlt aufbewart. Beim Servieren werden sie mit dem Beil geöffnet und man bekommt sie mit einem Strohhalm und manchmal auch einem Löffel um das Kokosfleisch auszulöffeln. Kokoswasser wird auch für Gerichte benutzt. Z.B. dämpft man gerne Meeresfrüchte in Kokoswasser (nicht Kokosmilch). Das macht alles besonders aromatisch. Auch gibt es Eiscreme aus Kokoswasser.

Banane:
Es gibt in Vietnam super viele verschiedene Bananensorten. Die Sorte, die es in Deutschland gibt, zählt nicht zu den schmackhaftesten und ist bei Vietnamesen nicht so beliebt. Zum Snacken bevorzugt man kleine Bananesorten, die haben etwas festeres Fruchtfleisch und sind viel aromatischer. Viele Bananensorten sind grün, obwohl sie schon süß und essbar sind. In Vietnam hat die komplette Bananenpflanze eine sehr wichtig Bedeutung. Nahezu alles von dieser Pflanze wird irgenwie verwertet. In Bananenblätter werden Speisen verpackt und gedämpft. Das Bananenaroma geht dann in das Essen über (meist ist es Klebreis) und gibt der Speise ein unbeschreibliches Aroma. Auf Bananenblätter wird auch Essen serviert. Z.B. Frische Reisnudeln vom Markt oder Fleischspieße frisch vom Grill. Die Banenenblüten kann man ebenfalls als Gemüse für Salate oder in Eintöpfe verwenden oder man frittiert sie in Teig. Sie eignen sich als Fleischersatz, weil sie so fasrig sind.

Je nach Bananensorte ist auch die Konsistenz des Fruchtfleisches eine andere. Einige Sorten verwendet man ausschließlich zum Kochen, auch für herzhafte Gerichte. Andere Sorten sind für Süßwaren wie z.B. Kuchen, Eiscreme oder Shakes gedacht. Es gibt auch eine Bananensorte, die sich sehr gut zum Grillen eignet. Sie ist sehr fest und hat nach dem Grillen die Konsistenz von festem Klebreisteig.

Apfel, Birne, Erdbeere, Kirsche:
Dieses Obstsorten haben eines gemeinsam. Sie wachsen nur in den kälteren Regionen Vietnams. Also vor allem im Norden. In Südvietnam (wo wir die ganze Zeit waren) gibt es nur eine Gegend (Da Lat), die vom Klima her ungefähr so ist, wie bei uns in Deutschland. Dort werden dann Äpfel, Birnen, Erdbeeren und Kirschen angebaut. Natürlich wird auch vieles aus den Nachbarländern, wie China importiert. Diese Obstsorten gelten im Süden Vietnams als exotisch, sind deswegen sehr teuer und werden super edel präsentiert und verpackt. Wenn man sich etwas Besonders gönnen will, kauft man sich ein Erdbeereis. Das würde ich euch nicht empfehlen. Da wir das ja genügend in Deutschland haben. Konzentriert euch lieber auf die regionalen Obstsorten. ;)


Litchi, Rambutan, Long An:
Ich fasse diese drei Früchte zusammen, da sie ähnlich groß sind und ähnlich aufgebaut sind. Sie sind rund, haben einnen Kern, um den sich das Fruchtfleisch befindet. Am besten sind Sorten, bei denen der Kern besonders klein gezüchtet wurde. Alle drei Früchte schmecken sehr süß und werden vor allem frisch gegessen oder zu Desserts verarbeitet. Longan oder Litchis gibt man auch gerne als Topping in ein Erfrischungsgetränk (Siehe die Getränke-Compilation). So wie bei uns hier manchmal Himbeeren oder Blaubeeren in Cocktails rumschwimmen. Sehr lecker! :)

Mein persönlicher Favorit ist die Long An. Rambutan hat zwar sehr delikates Fruchtfleisch, welches sich aber schlechter vom Kern lösen lässt. Man muss immer ein bisschen rumknabbern, was ich nicht so mag. Bei all diesen drei Früchten kann man eigentlich fast nichts falsch machen. Probiert sie einfach mal aus! Vor allem leckere Long An findet ihr auch in größeren Asialäden hier in Deutschland und frische Litchis sind vor allem in der Weihnachtszeit herum auch in gut sortierten Supermärkten zu finden. Um an das Fruchtfleisch zu gelangen beisst man kurz in die Schale rein, saugt den heraustretenden Fruchtsaft etwas aus und öffnet mit den Zähnen die Schale soweit, dass man das komplette Fruchtfleisch mitsamt Kern in den Mund ploppen kann. Dann wird das Fruchtfleisch im Mund vom Kern getrennt und dieser wird am Ende ausgespuckt. Das ist eine Technik, die am Wenigsten Sauerei verursacht! :)

Mangostane:
Das sind diese lilanen, runden Früchte, die man sehr oft in Gesellschaft von Long An und Rambutan sieht. Das liegt daran, weil es ebenfalls eine Snackfrucht ist. Also eine Frucht, die man einfach so nebenbei als Snack zusammen mit Freunden isst. Um diese Frucht zu essen braucht man allerdings starke, spitze Fingernägel oder ein kleines Messer. Mit dem Messer fährt man einmal um die Frucht herum und öffnet per Hebelwirkung die obere Hälfte der Frucht auf. Im unteren Teil präsentiert sich das weiße Fruchtfleisch, welches, ähnlich wie bei Mandarinen, in kleine Segmente aufgeteilt ist. Die Segmente haben allerdings keine weitere Schutzhaut. Ähnlich, wie bei Mandarinen befindet sich auch darin ab und zu ein Kern. Zum Essen nimmt man jetzt einfach eine Gabel (oder die Finger) und zieht die Segmente aus dem unteren Teil der Frucht heraus.


Drachenfrucht (oder Thanh Long):
Drachenfrucht gibt es in verschiedenen Farben. Klassisch sind sie innen weiß mit schwarzen Kernen. Es gibt sie aber auch in einem tief pinken Ton und auch in gelb. Die pinke Sorte schmeckt etwas kräftiger, erdiger und hat uns etwas an Rote Bete erinnert. Drachenfrucht wird ebenfalls sehr gerne als Nachtisch serviert, da sie sehr erfrischend ist. Frische Drachenfrucht schmeckt süß und erfrischend. Die Kerne erinnern an Kiwi-Kerne.

Wassermelone:

Genauso wie Drachenfrucht, wird Wassermelone gerne als Nachtisch serviert. Es gibt neben der roten Sorte auch welche mit gelben Fruchtfleisch, die aber genauso schmeckt. Die gelbe Sorte ist vor allem während des Neujahrsfest beliebt, da gelb eine Glücksfarbe ist. Wassermelonen mochten wir am Liebsten als Shake mit Crushed Ice und Minze. Solltet ihr unbedingt mal ausprobieren! Wassermelone wird außerdem gerne als Opfergabe in Tempeln oder auf dem hauseigenen Familienaltar genutzt. Für besondere Feste gibt es auch Wassermelonen mit verschiednene Schnitzereien darauf zu kaufen.


Zitrusfrüchte:
Orange, Zitrone, Limette, Kumquat, Pomelo: All diese Früchte haben etwas gemeinsam. Obwohl sie meistens reif und süß schmecken (z.B. die Orangen), sind sie fast nur in grüner oder grüngelblicher Farbe zu finden. Das kann beim Einkaufen etwas irritieren. Außen sind die Orangen grün, aber innen sind sie saftig orange-gelb und mega süß. Orangen verzehrt man am Besten frischgepresst als Saft. Das gibt es nahezu an jeder Straßenecke oder in jedem Café. Im Gegensatz zu Deutschland ist es selbstverständlich, dass man wirklich frischgepresste Obstsäfte serviert. Dort ist Obst so günstig, dass Saft aus Flaschen total überflüssig sind. Falls ihr aber z.B. einen sensiblen Magen habt und Eiswürfel meiden wollt, dann ist es wohl besser, wenn ihr auf abgefüllte Getränke zurückgreift.

Zitronen sind in Vietnam dagegen eher selten. Stattdessen verwendet man vor allem Limetten und Kumquats. Kumquats sind mega aromatisch und geben allen möglichen Speisen eine richtig erfrischende Note. Z.b. Wird Kumquat zusammen mit Zuckerrohr gepresst oder wird in Soßen und Dressings verwendet. In Deutschland bekommt man auch ab und an Kumquats in Supermärkten zu kaufen. Diese sind allerdings knallorange, süß und zum Snacken da. Die Schale der Kumquat ist nämlich komplett essbar. In Vietnam verwendet man zum Kochen am liebsten grüne Kumquats, da das Aroma noch etwas vielschichtiger ist. Kleine Bäumchen mit kleinen orangenen Kumquats werden gerne während des vietnamesischen Neujahrsfestes (Tet) aufgestellt, da sie Glück bringen.

Pomelo wird sehr gerne als Dessert nach einer Mahlzeit serviert. Sie soll sehr gut für die Verdauung sein, vor allem nach einem sehr fettigem Essen. Pomelo und andere säuerliche Früchte serviert man auch gerne mit Chili-Salz zum Dippen.


Sternfrucht: Diese Bäume wachsen an jeder Ecke, so wie bei uns Apfel oder Birnbäume. Sie sind zwar lecker (schmecken serh saftig und süß), allerdings etwas mühsam zu essen, da sie innen Kerne haben und man daran herumknabbern muss. Da sie vor allem aus Wasser bestehen und nich so viel Nährwert haben, isst man sie nicht so oft einfach so. Junge Sternfrucht hingegen sind sehr beliebt und werden zusammen mit jungen Mangos und anderen Kräutern z.b. bei Sommerrollen oder anderen frischen Reisnudelgerichte gereicht. Junge Sternfrucht ist extrem bitter, man muss es also mögen. Aber diese Bitterkeit regt wohl den Appetit an.

Sternapfel (oder auch Muttermilchfrucht): Diese Frucht hat einen weißen, milchigen Fruchtsaft, weswegen man diese Frucht auch "Milch-Busen" nennt. Sie schmeckt im reifen Zustand super süß und mega saftig. Am besten isst man die Frucht mit einem Löffel und meidet die Kerne, da sie sehr scharfkantig sind!


Jackfruit und Durian: Beide Früchte ähneln sich ein wenig in Farbe und Form. Durian ist allerdings viel stacheliger. Jackfruit gibt es hingegen mit gar keinen bis ganz wenigen, flachen Stacheln. Jackfruit wurde im jungen Zustand früher gerne als Fleischersatz genutzt. Das ist allerdings schon lange her und wird in Vietnam nur noch selten gegessen. Mittlerweile gibt es unreife Jackfruit bei uns in den Bioläden für viel Geld als trendiges Fleischersatzprodukt zu kaufen. Reife Jackfruit ist super aromatisch und süß. Die Frucht ist rießig und man kauft meistens immer nur einen Teil der Frucht, den man dann abwiegt. Zwischen den Fruchtfleischsegmenten befinden sich hellere Fasern, die man aber ebenfalls essen kann. Allerdings schmecken sie nicht ganz so süß und können etwas hölzern sein. Deswegen konzentriert man sich lieber auf den sattgelben Teil der Frucht. Jackfruit gibt es aber in verschiedenen Sorten. Entweder mit sehr bissfestem Fruchtfleisch oder eher mit sehr weichem Fruchtfleisch. Ich bevorzuge zum Snacken natürlich die bissfeste Sorte. Aber zum Beispiel für Desserts wird die weiche Sorte bevorzugt.

Durian spaltet die Gesellschaft. Entweder man liebt sie oder man hasst sie. Ich persönlich finde kleine Mengen von Durian ok. Aber bitte nicht zu reif, das ist dann schon hart an der Grenze. Es gibt sogar einige Hotels oder öffentliche Gebäude, wo extra Verbotsschilder für Durian stehen! :D Durian schmeckt süßlich, cremig und ist ein bisschen wie Käse. Je länger es liegt, desto intensiver wird es und desto weicher wird die Konsistenz. Das muss man mögen. Da sich Käse und Durian so ähneln, wird in Vietnam genau aus diesem Grund total oft Käse und Durian kombiniert. Meistens in einem Dessert z.B. in Eiscreme oder als Topping zu Crépes oder ähnlichem. Meist handelt es sich dabei um Schmelzkäse.

Die einfachste, anfängertauglichste Art ist gefrorene Durian zu essen. Oder gleich Durian-Eiscreme. Die Kälte dämpft die Aromen etwas ab und macht es dann leichter zu essen.


Javaapfel, Wasserapfel:
Diese Frucht ähnelt von der Textur her einer Nashibirne, nur ist sie nicht so süß. Am besten isst man sie gekühlt. Dann ist sie eine wirklich gute Erfrischung. Diese Frucht ist die Lieblingsfrucht von einem meiner Mitreisenden. Als er das gesagt hatte, schleppte meine Tante gleich am nächsten Tag einen riesigen Sack mit diesen Früchten vom Markt an. Es war soviel, dass wir tagelang (wir waren 7 Leute) Javaapfel zum Frühstück haten XD
Auch diese Frucht wird gerne mit etwas Chili-Salz serviert.


Das wars auch schon mit meiner kleinen Compilation. Natürlich ist das bei weitem nicht alles, was es an Obst in Vietnam zu finden gibt. Das ist nur der Teil, den wir während unserer Reise so kennenlernen konnten. Ich hoffe es hat euch gefallen! :)

Was für Früchte habt ihr davon denn schon gegessen? Und was könnt ihr noch so empfehlen, was nicht in meiner Compilation enthalten ist? Schreibt mir gerne einen Kommentar! :D





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